Verwobene Äste

Motiv: Nieheimer Flechthecke im Kurpark Nieheim, Foto: Heimatverein Nieheim – Gerhard Schütze
Motiv: Nieheimer Flechthecke im Kurpark Nieheim, Foto: Heimatverein Nieheim – Gerhard Schütze

Von wegen jeder Zaun ist ein langweiliger, gleichbleibender Gegenstand zur Begrenzung von Flächen, der sich nur im Zerfall verändert. Es gibt Zäune, die sich dem Wandel der Jahreszeiten anpassen, wachsen und Lebensraum und Futterquelle bilden. Die Nieheimer Flechthecke verbindet alle diese Vorteile mit einer langen Tradition, die bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückführt.

 

Für den Bau der Hecke ist kein geschlagenes Holz notwendig. Teile der Hecke dienen im Gegenteil nach der Ausdünnung als Material für Spazierstöcke und Forkenstiele oder können als Brennholz genutzt werden. Im Schatten der Hecke gedeihen wilde Christrosen und Maus, Hase, Vogel und Co freuen sich über den Rückzugsort und Lebensraum. Außerdem dient die Flechthecke als Wind- und Hochwasserschutz, der günstig erstellt werden kann. Es gibt also Gründe genug dafür, dass die Nieheimer Flechthecke zum immateriellen UNSECO Kulturerbe ernannt wurde.

 

 

 

Motiv: Hüter der Flechthecke - Ulrich Pieper, Foto: Heimatverein Nieheim
Motiv: Hüter der Flechthecke - Ulrich Pieper, Foto: Heimatverein Nieheim

Das Geflecht aus Haselnussästen und Weidenruten gehört seit jeher zur Kulturlandschaft Nieheims und wird von Ehrenamtlichen des Heimatvereins und der Heimatfreunde liebevoll erhalten. Das Wissen um die komplexe Flechtkunst wird an jüngere Generationen weitergegeben.

 

Auf Wanderungen rund um Nieheim werdet Ihr den Flechthecken begegnen.